JuST – Jurisdiction Support for Refugees through Thoughtful Software ist ein innovatives Forschungsprojekt, das Juristinnen und Juristen im Migrationsrecht gezielt bei der Arbeit unterstützt. Im Mittelpunkt steht die Europäische Asylrechtsreform (Gemeinsames Europäisches Asylsystem, GEAS), die am 12. Juni 2026 in Kraft tritt und die größte Änderung des deutschen Asylrechts seit 1993 mit sich bringt. Mit neun Verordnungen und einer Richtlinie ist es ein umfassendes Regelwerk über die Aufnahme von Asylsuchenden, das Screening und das Asylverfahren. Das deutsche Asylgesetz wird aktuell grundlegend überarbeitet, viele Normen finden sich zukünftig nur noch in den europäischen Gesetzestexten. Für deutsche Rechtsanwender*innen verkompliziert sich damit die Arbeit, denn es müssen oft mehrere deutsche und europäische Rechtstexte konsultiert werden, um das neue System zu verstehen.
Im JuST-Projekt wird eine KI-gestützte Plattform auf Basis der Retrieval-Augmented-Generation-Architektur (RAG) entwickelt. Damit wird es möglich, Rechtsquellen, Urteile, Verordnungen und Debatten schnell und datenschutzkonform zu durchsuchen und inhaltlich zu verknüpfen. Ziel ist es, die juristische Arbeit effizienter zu machen, indem Juristinnen und Juristen bei Recherchen und Texterstellungen gezielt und fachspezifisch unterstützt werden.